Samstag, 9. April 2016
Der Traum
Letzte Nacht hatte ich einen seltsamen Traum.
Ich lief einen Waldweg entlang, den ich früher - zu meiner Schulzeit - öfter entlang gejoggt bin.
Es dämmerte bereits, allerdings war es eher dunkel, statt mit satten roten Farben erleuchtet, so wie es eigentlich immer der Fall ist.
Es sah aus wie Nacht, doch mein Gefühl sagte mir, dass die Sonne noch nicht untergegangen war.
Ich blieb stehen und sah mich um, vor mir der Weg gesäumt von Bäumen, die ihre Kronen wie ein Dach über mich hangen.
Emily war da. Sie stand mit dem Rücken zu mir. Sie trug ein schwarzes Kleid und ihre goldenen Locken bedeckten ihren Rücken. Sie summte etwas vor sich, doch ich konnte nicht erkennen, welches Lied das war.
Ich kannte es nicht.

Sie sah über ihre Schulter zu mir und lächelte mich an, mit den flüsternden Worten "Komm nach Hause."
Das Echo ihrer Stimme hallte in meinen Knochen wider und sie streckte die Hand nach mir aus, doch etwas in mir sträubte sich.
"Komm Heim, Jake.", sagte sie und wandte sich mir nun vollständig zu. Ihr Gesicht zu sehen tat weh, doch die Gefühle die mich zu überkommen drohten wurden durch die Seichte des Traums abgeschwächt. Man fühlt durch Watte, wie Julia sagen würde.
Alles scheint nur halb so schlimm.
Immernoch hielt sie mir ihre ausgestreckte Hand hin und ihr Lächeln war gütig, mitfühlend. Ein wenig mitleidig ebenfalls.
Wieder zog etwas in mir, als hätte mir jemand in die Brust gegriffen und würde nun versuchen mein Herz heraus zu reißen.
Der Wald verdunkelte sich, aus Grau wurde schwarz und selbst die Blätter der Bäume sahen verärgert aus.
Es war plötzlich so stürmisch, so surreal, so gewalttätig.
Doch Emily stand immernoch da, kam einen Schritt auf mich zu und hob nun auch ihren anderen Arm, als wöllte sie mich umarmen.
Ich wich zurück, denn es fühlte sich falsch an. Das Gefühl der Dämmerung ließ mich nicht los und ich hatte angst, würde ich ihr folgen, könnte ich etwas wichtiges verpassen.
Sie flüsterte meinen Namen, als hätten wir uns Jahrhunderte nicht mehr gesehen. Ihre Stimme klang wie ein Heim, doch das Ziehen meiner Brust, glich dem Sturm um uns herum.

Plötzlich schrie ich "NEIN!", sah ihr noch ein letztes Mal in die Augen, sah ihren überraschten Blick und wie sie die Arme senkte, bevor ich umdrehte und davon rannte.

Ich wachte auf und konnte die Tränen nicht verhindern. Es fühlte sich an, als müsste ich weinen. Als wäre ich es ihr schuldig. Eine Entschuldigung, dafür, dass ich nicht mit ihr nach Hause ging.

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Wer hier schreibt ist ein Fake. Bitte kein Wort glauben ..

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